Grauer Burgunder, Pinot oder Ruländer - ein gehaltvoller Wein
Die Rebsorte Grauburgunder zählt zu den Classic-Rebsorten und hat schon lange Anteil am Pfälzer Weinbau.

Bereits im 14. Jahrhundert gelangte er in unsere Regionen. Seinen Ursprung hat er im französischen Burgund, von wo aus seine Verbreitung ausging, die sich heute weltweit erstreckt. Die Burgunder Rebe ist auch unter dem Namen Pinot grigio oder Ruländer bekannt.

Den Namen Ruländer bekam sie 1711 von dem Pfälzer Kaufmann Johann Ruland, der, die ihm damals noch unbekannte Weinrebe, vermehrte und kultivierte. Der bis heute gültige und klassifizierte Name Ruländer bezeichnet meist einen körpervollen und betont süßen Wein. Der typische, als Grauburgunder bekannte Weißwein ist etwas säurebetont, trocken und von mittelstark ausgeprägter Struktur. Er kommt nach der Ursprungsrebe aus dem französischen Burgund, wo man den trockenen Weißwein Pinot (grigio)nennt. Den Beinamen gaben ihm die Franzosen, weil das Aussehen der Trauben an die Form eines Kiefernzapfens erinnert, der in Frankreich Pinot heißt. Grauer Burgunder stammt aus der Urform des Burgunders, dem Blauen Spätburgunder (Pinot Noir). Eine kultivierte, helle Knospenmutation der Urrebe, brachte die Sorte Grauer Burgunder hervor. Der weiße Burgunder entstammt ebenfalls dem Blauen Spätburgunder und ist als Fortsetzung der Mutation über den Grauburgunder zu betrachten. Der nahen Verwandtschaft der Reben ist zuzuschreiben, dass ihr Erscheinungsbild sich erst mit dem Beginn der Traubenreife deutlich unterscheiden lässt.


Grauer Burgunder und die Vertreter seiner Rebsortenfamilie wie Ruländer, Weißer Burgunder und der Blaue Spätburgunder, finden auf unserem Pfälzer Terroir das passende Refugium, um die jeweilige Rebsortenvariante zum Höhepunkt, des zu erreichenden Spektrums an sinnlicher Wahrnehmung, zu bringen.
Die wenig frostempfindliche Rebsorte Grauer Burgunder wächst sehr dichtbeerig und es bedarf der frühzeitigen Ausdünnung, um ein Krankheitsrisiko zu reduzieren. Anderseits unterstützt die Dichtbeerigkeit den Botrytisbefall, der zur Erzeugung des edelsüßen Weißweins benötigt wird. Das Pfälzer Terroir mit seinen wärmespeichernden Eigenschaften und hohem Maß an Mineralität ist für die hervorragende Qualität verantwortlich, die den Pinot grigio (Grauer Burgunder) so beliebt sein lässt. Der Weißwein zeigt sich je nach Ausbaumethode und der gerade erreichten Qualitätsstufe, in einem stroh - bis goldgelb, das in einer Bernsteinfarbe gipfelt.

Grauer Burgunder zeigt eine bunte Palette natürlicher Duftaromen. Fruchtige Aromen, bei denen ein Hauch von Birne, Trockenobst und Rosine mitschwingt, sind durchsetzt mit den frischen Nuancen von reifer Ananas und prallen Zitrusfrüchten. Dazu gesellen sich zarte Töne von Mandeln, frisch geschlagener Butter und der gehaltvolle Eindruck von grünen Nüssen. Als Randnoten erscheinen der kundigen Nase unterschwellige vegetative Beinoten, von grünen Bohnen und reifen Paprikaschoten.

Grauburgunder ist ein idealer Sommerwein. Jung, frisch und gut gekühlt, ist er, als trockener oder halbtrocken ausgebauter Weißwein, der stilvolle Begleiter zu jeder Gelegenheit. Unsere trocken ausgebauten Kabinettweine harmonieren vorzüglich mit Fischgerichten und Meeresfrüchten. Ein Pinot grigio (Grauburgunder) wird gerne zu Pasta-Varianten gereicht und macht auch als Weißwein zu leichten Wild- oder Wildgeflügel-Spezialitäten eine gute Figur.