Dornfelder - ein kräftiger Rotwein

Der deutsche Rotweinklassiker hat seinen Ursprung in Weinsberg, im Württembergischen. Seinen Namen bekam er von dem Gründer der der dortigen Weinbauschule, Imanuel Dornfeld. Mitte der 50er Jahre kreuzte dort August Herold die Sorten Helfensteiner und Heroldrebe und züchtete daraus den heute so beliebten Dornfelder Rotwein. Die Ausgangsrebe Helfensteiner ist eine Kreuzung aus Frühburgunder und Trollinger, die Heroldrebe entstammt einer Portugieser und einer Limburger-Rebe. Ihr wertvolles Erbgut manifestiert sich heute in der Beschaffenheit des beliebten Rotweins. In seinen Anfängen wurde der Dornfelder, ob seiner dunkelroten Farbe, nur zum Verschneiden von hellen Rotweinen genutzt, er war der ideale "Deckrotwein". Erfahrene Winzer erkannten nach kurzer Zeit das Potenzial, welches im Dornfelder steckt und bauten ihn sortenrein an.
Er machte eine gute Entwicklung durch und wird heute auf mehr als 3000 Hektar in der Pfalz angebaut, wo er zu den Classic-Rebsorten zählt. Längst hat sich der Newcomer, von vor 50 Jahren, zu einem deutschen Rotweinklassiker gemausert und erfreut sich einer starken Nachfrage.

Die Dornfelder-Rebe ist robust und wenig anfällig für Krankheiten. Sie neigt zu einem wuchernden Wuchs und bringt hohe Erträge ein. Durch ihren lockeren Beerenwuchs ist sie natürlich und gut gegen Fäulnis geschützt. Zu Beginn des Beerenwuchses werden häufig die Beeren ausgedünnt, sodass sich die ganze Konzentration der Inhaltsstoffe auf die verbleibenden Trauben verteilt und diese gehaltvoll unterstützt.

Ein Dornfelder, der auch zur Herstellung von Sekt und Prosecco dient, stellt hohe Ansprüche an Boden und Klima. Auf sandigen, steinigen und dauerfrostgefährdeten Lagen fühlt er sich gar nicht wohl, das zeigt er dann auch in Wuchs und Ertrag.

Ein Dornfelder Rotwein wird vornehmlich trocken, teilweise halbtrocken ausgebaut. In der Praxis haben sich zwei Ausbaumethoden etabliert. Bei der Ersten legen die Winzer großen Wert auf die Betonung seiner intensiven Fruchtaromen, die sich im Kleid von Sauerkirschen, reifer Brombeeren und vollblütigem Holunder zeigen. Diese Variante wird sehr früh auf den Markt gebracht und ist oft schon als Primeur erhältlich. Die zweite Ausbauart findet in großen oder kleinen Holzfässern statt (Barrique), hierbei werden die Tannine betont und die Struktur des Weines gekräftigt, wodurch der Einfluss der fruchtigen Aromen deutlich zurückgenommen wird.

In unserem Keller wird der Dornfelder in Edelstahl ausgebaut, dadurch wird das feine Brombeeraroma hervorgehoben und der Rotwein bekommt einen schönen Trinkfluss. Zur Betonung der tiefroten Farbe lassen wir den Rotwein eine Maischegärung durchmachen, hierbei nimmt der Wein das typische, dunkle Rot der Trauben an, welches dem Auge schmeichelt und den Gaumen auf einen eindrucksvollen Genuss vorbereitet.

Wir freuen uns jedes Jahr aufs Neue, den fertigen, fruchtigen und runden Rotwein probieren zu können.